Düsseldorf (epd). Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert dafür, die Maskenpflicht im Handel beizubehalten. "Die Maskenpflicht im Handel ist eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen das Coronavirus", sagte der Bundestagsabgeordnete der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Online, Sonntag). "Es wäre das völlig falsche Signal, diese Pflicht jetzt schon wieder aufzuheben." Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte angeregt, die Pflicht Anfang August abzuschaffen.
"Wenn es keine Maskenpflicht im Handel mehr gibt, kontaminieren Infizierte auch die Ware, und Kunden wie Beschäftigte werden durch die Aerosole stark gefährdet", sagte Lauterbach. Wenn eine Landesregierung die Maskenpflicht abschaffe, "experimentiert sie mit der Gesundheit der Menschen und erhöht das Risiko für eine zweite Infektionswelle in Deutschland", warnte er.
Glawe hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, er sehe keinen Grund, an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten, wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibe. Die Abstandsregel solle aber grundsätzlich bleiben. Er kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. "Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen", sagte Glawe der Zeitung. "Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel."