Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fordert eine bessere Vorsorge des Staats für Gesundheitsrisiken. Es reiche nicht, Pläne zu haben, sagte Spahn dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorabmeldung vom Freitag. "Wir müssen auch regelmäßig üben, so wie beim Brandschutz." Das fange damit an, "dass das Robert Koch-Institut und die Gesundheitsämter die Zusammenarbeit künftig so verstetigen, dass im Ernstfall sofort alles reibungslos klappt".
Der Minister räumte Versäumnisse in der Pandemiebekämpfung ein, wies aber eine persönliche Verantwortung zurück. "Hätten wir schon früher beginnen sollen, Schutzmasken zu kaufen? Ja, natürlich", sagte Spahn. "Habe ich mich damals bewusst dagegen entschieden? Nein. Es ist im Januar oder vor einem Jahr auch niemand zu mir gekommen und hat gesagt, wir sollten jetzt Schutzmasken kaufen."
Sein Ministerium habe bislang 700 Millionen Masken ins Land geholt und davon 400 Millionen verteilt. Viele seien aber von schlechter Qualität gewesen, der Ausfall habe im Schnitt bei über 20 Prozent gelegen. "Es gab sogar Lieferungen, die waren gar nicht zu gebrauchen", berichtete der Minister. Er könne nicht verantworten, viel Steuergeld für diese Produkte zu überweisen, ohne sie überprüft zu haben.
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