Berlin (epd). Die deutschen Rentner bekommen ab Mittwoch mehr Geld. Wie das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, steigen die Ruhegelder zum 1. Juli im Westen um 3,45 Prozent und im Osten um 4,2 Prozent. Wer als Ruheständler bislang 1.000 Euro monatliche Rente bekam, erhält künftig im Westen 34,50 Euro mehr im Monat. Rentner in Ostdeutschland bekämen 42 Euro mehr, rechnete das Ministerium vor.
"Wir zeigen mit dieser Rentenerhöhung: Auf die Rente ist Verlass. Sie ist und bleibt eine tragende Säule unseres Sozialstaates", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Der Sozialverband Deutschland begrüßte die Anhebung der Altersbezüge. Das sei mehr als gerecht, sagte Präsident Adolf Bauer am Dienstag in Berlin: "Diese Steigerung ist die Antwort auf die Lohnentwicklung des Jahres 2019." Man müsse verhindern, dass Rentnerinnen und Rentner von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt würden.
Bauer verwies zudem auf zunehmende Altersarmut. "Die Zahl der Leistungsbezieher von Grundsicherung im Alter nimmt zu." Deshalb stießen Forderungen nach Aussetzung der Rentenerhöhung "auf unseren entschiedenen Widerstand". Wer die Generationen gegeneinander ausspiele und dabei zynisch in Kauf nehme, ältere Menschen in die Armut zu treiben, sollte sich schämen: "Die Verteilungsfrage stellt sich zwischen Arm und Reich, nicht zwischen Alt und Jung."