Weißenfels (epd). Im Schlachtbetrieb Tönnies im sachsen-anhaltischen Weißenfels müssen alle Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet werden. Das hat der Burgenlandkreis angeordnet. Ein Werkvertragsarbeiter sei zwar vor seinem Arbeitsbeginn im Schlachthof positiv getestet worden, aber die Infektionskette habe nicht zweifelsfrei geklärt werden können, teilte ein Sprecher des Burgenlandkreises am Dienstag in Weißenfels mit.
Landrat Götz Ulrich (CDU) sagte: "Die Ursache der Infektion konnte ebenso wenig ermittelt werden wie die Frage, ob es nicht weitere Kontaktpersonen gab." Ein Infektionsgeschehen innerhalb des Schlachtbetriebes könne somit nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Das Gesundheitsamt sollte bereits am Dienstag mit der Massentestung beginnen, mit Unterstützung der Bundeswehr und der Rettungsorganisationen Malteser Hilfsdienst und Johanniter Unfallhilfe. Getestet werden sollen alle im Schlachthof in abhängiger oder selbständiger Tätigkeit beschäftigten Arbeitskräfte.
Ulrich sagte, ein mögliches Infektionsgeschehen innerhalb des Schlachtbetriebes hänge wie ein Damoklesschwert über dem Burgenlandkreis. Der Massentest werde Klarheit schaffen. Tönnies ist auch aufgefordert, weiterhin regelmäßige Tests in der gesamten Belegschaft durchzuführen. Ende Mai waren auf freiwilliger Basis 1.186 Mitarbeiter des Schlachtbetriebes negativ auf Corona getestet worden. Testkapazitäten standen damals für 2.500 Menschen zur Verfügung.
In einem Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück waren mehr als 1.550 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet worden.