Düsseldorf (epd). Im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall in Münster sind am Dienstag drei weitere Tatverdächtige festgenommen worden. Wie der nordrheinwestfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf mitteilte, wurden die Verdächtigen bei einer konzertierten Aktion in Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen gefasst. An dem Einsatz, bei dem es auch Durchsuchungen gegeben habe, seien 180 Beamte beteiligt gewesen. Insgesamt gebe es in dem Fall nun 21 Tatverdächtige, von denen zehn in Haft säßen.
Die Ermittler hätten bei den Durchsuchungen auch Hinweise auf ein siebtes Opfer gefunden, sagte Reul auf einer gemeinsamen Sitzung von Rechts-, Innen- und Familienausschuss des Düsseldorfer Landtags. Bislang waren in dem Fall sechs misshandelte Kinder identifiziert worden. In dem Münsteraner Missbrauchsfall gilt ein 27-jähriger IT-Spezialist als Hauptverdächtiger, der wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material vorbestraft war. Der Mann soll den zehnjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin missbraucht haben. Die Ermittler hatten bei dem Mann laut Reul Datenträger mit kinderpornografischem Material im Umfang von insgesamt rund 400 Terabyte gefunden.