Hannover (epd). Immer mehr Menschen leiden unter Pollenallergien, wobei die 15- bis 19-Jährigen besonders schwer betroffen sind. Unter den jungen Erwachsenen hat mittlerweile mehr als jeder zehnte Heuschnupfen (10,4 Prozent), wie die KKH Kaufmännische Krankenkasse am Montag in Hannover mitteilte. Rechne man die Statistiken der KKH-Versicherten auf Deutschland hoch, seien insgesamt etwa 6,6 Millionen Menschen von Pollenallergien betroffen. Das entspreche einem Bevölkerungsanteil von rund 8 Prozent.
Auffällig seien darüber hinaus regionale Unterschiede, hieß es. Während der Anteil der Allergiker in Nordrhein-Westfahlen und Hessen mit 8,4 bzw. 8,5 Prozent überdurchschnittlich hoch liege, seien in Schleswig-Holstein lediglich 7,1 Prozent der Bevölkerung betroffen. In Thüringen liege der Wert mit 6,8 Prozent sogar noch niedriger.
Der niedrige Anteil an Allergikern in eher ländlichen Bundesländern wie Schleswig-Holstein zeige zudem, dass mehr Natur nicht zwangläufig mehr Pollenflug bedeute, hieß es. Vielmehr könne die erhöhte Luftverschmutzung in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet ein Katalysator für Pollenkrankheiten sein. Denn nach Einschätzung der Forschung beschleunige das Kohlenstoffdioxid aus Industrieanlagen und Autos das Pflanzenwachstum und damit auch die Pollenproduktion. Außerdem lagerten sich andere Klimagase wie Ozon an den Pollen an und machten sie zunehmend aggressiver für das Immunsystem.