Frankfurt a.M., Lilongwe (epd). In Malawi beansprucht die Opposition den Sieg bei der Präsidentenwahl vom Dienstag. Die Zeitung "Nyasa Times" berichtete am Freitag, Oppositionsführer Lazarus Chakwera habe laut einem Zwischenergebnis 59 Prozent der Stimmen bekommen, Amtsinhaber Peter Mutharika 38 Prozent. Etwa 6,8 Millionen Stimmberechtigte waren in dem südostafrikanischen Land aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen, nachdem das Verfassungsgericht die Präsidentenwahl vom vergangenen Jahr wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt und eine Wiederholung angeordnet hatte.
Bei der Wahl trat neben Chakwera ein weiterer Herausforderer gegen Präsident Mutharika an. Der relativ unbekannte Oppositionspolitiker Peter Kuwani bekam laut dem Zwischenergebnis rund zwei Prozent der Stimmen und erklärte am Freitag seine Niederlage. Die Wahlkommission kündigte das Endergebnis für das Wochenende an.
Nach der Wahl im Mai 2019 hatte es wegen Stimmenfälschungen und Korruption Aufstände und monatelange Proteste gegeben, bei denen mindestens zwei Menschen ums Leben kamen. Bei der Wiederholung der Wahl am Dienstag kam es der Polizei zufolge zu 38 gewaltsamen Zwischenfällen. Malawi zählt zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Mehr als die Hälfte der knapp 19 Millionen Einwohner des Landes leben laut Weltbank unter der Armutsgrenze.