Frankfurt a.M., Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ebola-Epidemie im Nordosten des Kongo nach fast zwei Jahren für beendet erklärt. "Es war nicht leicht, und zeitweise schien es eine unmögliche Aufgabe", erklärte die WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti am Donnerstag via Twitter gemeinsam mit dem kongolesischen Gesundheitsminister Longondo Eteni.
In der Region Ituri, Nord- und Südkivu waren nach offiziellen Angaben 3.463 Menschen erkrankt, von denen 2.280 starben. Der Ausbruch war am 1. August 2018 gemeldet worden. Noch nicht überwunden ist dagegen ein neuer Ebola-Ausbruch im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo, der am 1. Juni 2020 entdeckt wurde. Dort sind 24 Fälle und 13 Tote bekanntgeworden.
Nach den Regularien der WHO wird ein Ausbruch für beendet erklärt, wenn nach dem letzten negativ getesteten Patienten für die Dauer von zwei Inkubationsperioden - also 42 Tagen - kein neuer Fall auftritt. Im Frühjahr hatten die Gesundheitsdienste gehofft, die Epidemie bereits im April für beendet erklären zu können. Doch dann waren wieder neue Fälle aufgetreten.
Blutige Konflikte und das Misstrauen der Bevölkerung gegen Gesundheitspersonal hatten die Bekämpfung des Ebolavirus im Nordosten des Kongo massiv erschwert. Die WHO zählte mehr als 420 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen durch bewaffnete Gruppen. Ebola ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die häufig tödlich verläuft. Es gibt kein spezifisches Heilmittel. Es wurden auch erste Impfstoffe eingesetzt, die 2019 zugelassen wurden.
Das Ebolavirus wurde 1976 zeitgleich auf dem Gebiet des heutigen Kongo und im Sudan entdeckt. Die bislang schwerste Ebola-Epidemie trat 2014 bis 2016 in Westafrika auf. Mehr als 28.000 Menschen erkrankten, etwa 11.300 von ihnen starben.