Nürnberg, Essen (epd). In den ersten Wochen der Corona-Pandemie sind einer Umfrage zufolge mehr Frauen als Männer phasenweise aufs Homeoffice umgestiegen. Frauen wechselten im April und Mai mit 28 Prozent häufiger an den heimischen Schreibtisch als Männer mit 17 Prozent, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Zugleich belegen andere Interviews, dass Männer deutlich häufiger zurück zum klassischen Arbeitsplatz streben als Frauen.
Dem IAB zufolge arbeiteten wegen der Pandemie rund 20 Prozent der Beschäftigten, die zuvor ausschließlich im Betrieb tätig waren und digitale Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, zumindest vorübergehend auch im Homeoffice. Befragt wurden 1.200 Personen.
Als Begründung dafür nannten die Forscher unter anderen unterschiedliche Tätigkeiten: Männer arbeiteten beispielsweise häufiger in der Produktion, Frauen häufiger in der Verwaltung der Betriebe. Im Jahr 2019 hatten 35 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich zu Hause gearbeitet. 27 Prozent der Beschäftigten waren im April oder Mai in Kurzarbeit.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wünscht sich etwa jeder zweite Beschäftigte (47 Prozent), der wegen der Corona-Krise im Homeoffice ist, so bald wie möglich an den Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Männer wollen deutlich häufiger zurück ins Unternehmen (52 Prozent) als Frauen (41 Prozent), wie aus der Erhebung hervorgeht, über die die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Donnerstag) berichteten. YouGov befragte nach eigenen Angaben im Auftrag der Arbeitgeberbewertungsplattform Glassdoor zwischen dem 12. und 15. Juni insgesamt 1.111 Berufstätige.
Bei der Arbeit aus den eigenen vier Wänden fehlen den Beschäftigten der Umfrage zufolge die persönliche Zusammenarbeit (57 Prozent) und der Small Talk mit Kollegen (52 Prozent). Eine klare Trennung von Job und Privatleben vermissen zudem 40 Prozent. Ein dauerhaftes Homeoffice wünschen sich 15 Prozent der Befragten.
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