Berlin (epd). Die Klimaaktivisten von "Fridays for Future" haben für Freitag wieder bundesweit zu Klimaprotesten aufgerufen. Anlass sind die für Anfang Juli geplante Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes sowie die Hauptversammlung des Energiekonzerns RWE, wie "Fridays for Future" am Mittwoch in Berlin mitteilte. In der Bundeshauptstadt sowie in mehr als 20 weiteren Städten, darunter Hamburg, Nürnberg und Stuttgart, sind Mahnwachen, Demonstrationen oder andere Aktionen geplant.
"Fridays for Future" fordert den deutschen Kohleausstieg bis 2030, einen Subventionsstopp für fossile Energieträger sowie die Abschaltung von einem Viertel der Kohlekraftwerkskapazitäten bis Ende 2020. Das Kohleausstiegsgesetz dürfe in der bisher geplanten Form nicht verabschiedet werden, erklärte die Umweltbewegung.
Um den deutschen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu erfüllen, sei ein Kohleausstieg bis 2030 nötig. Der Gesetzentwurf zum Kohleausstieg sehe aber noch knapp zwei Jahrzehnte für "die Verbrennung dieses dreckigen, unwirtschaftlichen und zerstörerischen Energieträgers" vor, kritisierte der Berliner "Fridays for Future"-Aktivist Quang Paasch.
Im Gesetzentwurf ebenfalls verankert sei, dass die Bundesregierung ohne den Bundestag mit Braunkohlebetreibern Verträge abschließen dürfe. Dies sei "respektlos und zeigt die offensichtlichen undemokratischen Verbindungen auf", erklärte Lilith Rein von der Klimabewegung. Mit dem Kohleausstiegsgesetz in der bisherigen Form drohe "die Beschleunigung der Klimakrise und damit die Zerstörung unserer Zukunft".