Eschede (epd). Mehrere hundert Demonstranten haben am Samstag gegen rechtsextreme Umtriebe auf einem Hof bei Eschede in Niedersachsen protestiert. Initiatoren des Netzwerkes "Südheide gegen Rechtsextremismus" sprachen von etwa 400 Teilnehmern, die Polizei schätzte ihre Zahl auf 250.
In Eschede selbst kam es zu Konfrontationen zwischen den Einsatzkräften und wenigen gewaltbereiten Demonstranten. Sie hatten sich einem zeitgleichen Aufmarsch von acht NPD-Anhängern entgegengestellt und versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. "Es blieb nicht ganz so friedlich", sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger dem epd. Es werde Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch geben. Es sei der Polizei aber gelungen, linke und rechte Demonstranten voneinander zu trennen.
Anhänger der Initiativen gegen Rechtsextremismus zogen im weiteren Verlauf von Eschede aus bis auf 150 Meter vor den Hof, der vor rund einem Jahr von NPD-Mitglied Joachim Nahtz gekauft worden war. Dort versammeln sich Rechtsextreme seit vielen Jahren zu "Sonnenwendfeiern" und "Erntedankfesten". Gegner befürchten, dass auf dem Anwesen ein rechtsextremes Schulungszentrum entstehen könnte. "Der NPD-Hof darf auf keinen Fall ein Refugium für Neonazis werden", sagte Pastor Wilfried Manneke vom "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus".