Osnabrück (epd). Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Familienzusammenführung Geflüchteter zu erleichtern. "Familien gehören zusammen. Die Bundesregierung muss endlich unbürokratisch Familienvisa ausstellen", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zum Weltflüchtlingstag an diesem Samstag. Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie werde die Situation für getrennte Familien oft noch verschärft.
Seit Jahren lege die Bundesregierung Müttern, Vätern und Kindern, die durch Flucht getrennt wurden, alle möglichen bürokratischen Hürden in den Weg, kritisierte Göring-Eckardt. "Wenn Jugendliche volljährig werden, solange die Visa-Stellen an den deutschen Auslandsvertretungen noch geschlossen sind, können sie für immer das Recht verlieren, mit ihren Familien zusammenzuleben."
Die Regierung müsse sich jetzt klar dazu bekennen, dass Jugendliche nicht ihr Recht verlieren, mit ihren Familien zusammenzuleben, sobald sie 18 Jahre alt werden, verlangte die Fraktionschefin im Gespräch mit der Zeitung. "Coronabedingt geschlossene Visa-Stellen und schleppende Asylverfahren sind keine Entschuldigung dafür, junge Menschen und Familien dauerhaft auseinanderzureißen."