Osnabrück (epd). Der Stressforscher Mazda Adli rechnet mit einer Zunahme psychischer Belastungen der Bevölkerung infolge der Corona-Krise. "Soziale Isolation kostet uns Lebensjahre", sagte Adli der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) angesichts der Kontaktbeschränkungen.
Die meisten Menschen hätten eher die klassischen gesundheitlichen Risiken wie Fettleibigkeit, Rauchen oder Bluthochdruck im Blick. "Aber: Einsamkeit steht diesen weit verbreiteten Risikofaktoren in nichts nach", sagte der Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin.
Er hoffe, dass in der Folge der Pandemie das Thema Einsamkeit stärker in den gesellschaftlichen Fokus rückt. "Einsamkeit gehört zu den tabuisierten Themen. Den Menschen fällt es selbst gegenüber einem Psychiater schwer zuzugeben, dass sie einsam sind", sagte Adli. "Wenn wir als Gesellschaft dafür sensibler werden, wäre es bereits erfolgreiche Prävention", sagte der Psychiater.
epd kfr