Heidelberg (epd). Im Kampf gegen Krebs könnte die Post eine wichtige Rolle spielen. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg am Donnerstag mitteilte, nehmen Krankenversicherte das Angebot eines Tests zur Darmkrebsfrüherkennung dreimal so häufig an, wenn sie ihn in ihrem Briefkasten finden. Das habe eine Studie gemeinsam mit der AOK Baden-Württemberg, dem Hausärzteverband und dem Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg unter knapp 18.000 Versicherten ergeben.
Ab dem Alter von 50 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf einen kostenlosen immunologischen Stuhltest, der allerdings bislang kaum genutzt werde, hieß es weiter. Bei der Studie bekam ein Teil der Probanden ein Einladungsschreiben zum Test, den dann nur jeder Zehnte wahrnahm. Eine andere Gruppe erhielt den Test gleich mit und konnte ihn per Post einschicken. Davon machten fast 30 Prozent Gebrauch. Zwei Drittel der Studienteilnehmer, die einen auffälligen Testbefund hatten, ließen ihn anschließend durch eine Darmspiegelung abklären.
Das Forschungszentrum weist darauf hin, dass Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit zähle. Alleine in Deutschland erkranken demnach jährlich fast 60.000 Männer und Frauen daran, 25.000 sterben. Durch Früherkennung lasse sich dieser Krebs oft verhindern oder frühzeitig behandeln, hieß es. Die AOK kündigte aufgrund der Studie an, den Zugang zum Stuhltest zu erweitern.