Berlin (epd). Der Bundestag hat am Mittwoch an den Volksaufstand in der DDR vor 67 Jahren erinnert. Überwiegend aus Ostdeutschland stammende Redner aller Fraktionen würdigten den Mut der Frauen und Männer, die am 17. Juni 1953 für den Rücktritt der DDR-Regierung sowie für freie und geheime Wahlen auf die Straße gegangen waren. Die Streiks und Demonstrationen wurden damals vom sowjetischen Militär niedergeschlagen, mehr als 50 Menschen starben. An der Debatte nahm auf der Besuchertribüne auch der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, teil.
Mehrere Redner erinnerten an Einzelschicksale der historischen Geschehnisse. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), würdigte den 17. Juni 1953 als besonderen Tag. Mit ihm habe eine der wenigen demokratischen Massenbewegungen der deutschen Geschichte ihren Höhepunkt erreicht und sei schließlich mit Waffengewalt brutal beendet worden. Die DDR habe die Freiheit vieler Einzelner systematisch beschnitten, sie sei ein Unrechtsstaat gewesen, sagte der Parlamentarische Staatssekretär. Es habe 36 weitere Jahre gedauert, ehe 1989 die Forderungen nach Demokratie verwirklicht wurden.
Auch die SPD-Abgeordnete Katrin Budde erinnerte an den 17. Juni 1953 als ersten Nadelstich, der die Macht der Sowjetunion infrage gestellt habe. Der Tag habe mutige Heldinnen und Helden hervorgebracht, diese seien damit zu Wegbereitern der heutigen Demokratie geworden.
Rund um den 17. Juni 1953 gingen nach Schätzungen eine Million Menschen in rund 700 Kommunen auf die Straße. Mehr als 50 Menschen starben, Hunderte wurden verletzt, bis zu 15.000 kamen in Haft.