Berlin (epd). Mit einem bundesweiten Aktionstag wollen Mieter-Initiativen am Samstag (20. Juni) für mehr bezahlbaren Wohnraum demonstrieren. "Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid-19-Pandemie verschärfen die Mieten- und Wohnungskrise in Deutschland", erklärte das "Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn" am Mittwoch in Berlin. Gefordert werde der Erlass von Mietschulden, eine Senkung der Mieten, die Schaffung von Wohnraum für alle - also auch für Wohnungslose und Geflüchtete. Zudem müssten die Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen gestoppt werden.
Dafür wollen laut Veranstalter am sogenannten "housing action day" in zahlreichen Städten, darunter Aachen, Berlin, Bochum, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Freiburg, Hannover, Köln, Marburg und München, Mieter-Initiativen und stadtpolitische Gruppen mit Kundgebungen und kreativen Aktionen protestieren. In Berlin findet eine Demonstration unter dem Motto "Shut down Mietenwahnsinn - sicheres Zuhause für alle!" am Potsdamer Platz statt, die mit rund 500 Teilnehmern angemeldet worden sei.
Ende Juni laufen den Angaben zufolge die coronabedingten Stundungen der Mietzahlungen bei krisenbedingter Zahlungsunfähigkeit aus. Viele Menschen könnten aber auch danach nicht die Miete zahlen, erklärte das Bündnis. Allein durch Kurzarbeit und vermehrte Arbeitslosigkeit seien bislang rund zwölf Millionen Menschen mehr mit zum Teil erheblichen Einkommenseinbußen konfrontiert. Selbst wenn der Kündigungsaufschub bis Ende September verlängert werde, drohten ab Herbst Kündigungen und Zwangsräumungen.