Chemnitz (epd). Vor der Jugendkammer des Landgerichts Chemnitz beginnt am Mittwoch der Prozess um die Messerattacke auf einen kirchlichen Mitarbeiter im erzgebirgischen Aue am Heiligabend 2019. Angeklagt sind drei Verdächtige, darunter ein 17-jähriger Syrer. Sie müssen sich wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen verantworten, wie eine Sprecherin des Landgerichtes Chemnitz am Dienstag mitteilte.
Vor Gericht stehen demnach auch der 54-jährige Vater des 17-Jährigen wegen Anstiftung zum Totschlag und gefährlicher Körperverletzung sowie ein 22-jähriger Libanese wegen gefährlicher Körperverletzung. Den drei Männern wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, am 24. Dezember 2019 bei einer Weihnachtsfeier für Bedürftige und Einsame im Pfarrhaus der evangelischen Kirchgemeinde St. Nicolai in Aue an einer Messerattacke beteiligt gewesen zu sein.
Dabei wurde laut Anklage ein Gemeindehelfer, der den Streit schlichten wollte, lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Zwei weitere Menschen wurden leicht verletzt.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Vater bei der Feier in Streit geraten sein. Als er der Einrichtung verwiesen wurde, soll er seinen Sohn und weitere Personen, darunter den Libyer, veranlasst haben, die Streitbeteiligten anzugreifen.
Dem Sohn droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren, dem Vater im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf und höchstens 15 Jahren. Der Libanese muss mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren rechnen. Bisher sind bis Juli sechs Verhandlungstermine angesetzt.