Freiburg (epd). Die Kinderschutzorganisation ECPAT Deutschland fordert, Missbrauchsbilder von Kinder als eine Form von Handel mit Kindern zu bestrafen. Die Vermarktung und Ausbeutung von Kindern müsse unter das Delikt "Menschenhandel" fallen, erklärte die in Freiburg ansässige Fachstelle am Montag. Die Arbeitsgemeinschaft aus 29 auch kirchlichen Organisationen zum Schutz von Kindern gegen sexuelle Ausbeutung forderte "ganzheitlichen Kinderschutz statt partieller Strafverschärfung".
Es sei richtig, den Strafrahmen zu erweitern und Kindesmissbrauch auch dann als Verbrechen einzustufen, wenn keine körperliche Gewalt ausgeübt wurde, hieß es weiter. Es sei ebenso richtig, auch Verbreitung, Erwerb oder Besitz von "kinderpornografischen Schriften" nicht mehr nur als Vergehen, sondern als Verbrechen einzustufen. Eine rasche Strafrechtsnovellierung sollte zudem den Begriff "Kinderpornografie" durch "Missbrauchsabbildungen von Kindern" ersetzen, erklärte die Organisation. Im Strafmaß müsse sich die gesellschaftliche Ächtung solcher Handlungen spiegeln.
Die Nichtregierungsorganisation ECPAT ("End Child Prostitution in Asian Tourism") setzt sich für einen umfassenden Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und kommerzieller Ausbeutung ein. Ursprünglich war die Organisation nur in Asien tätig, inzwischen agiert sie weltweit.