Berlin (epd). Nach monatelanger Vorbereitung ist die Corona-Warn-App ab Dienstag verfügbar. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, dass die Digital-Anwendung von da an von Smartphone-Usern heruntergeladen werden könne. Die Nutzung sei eine völlig freiwillige Entscheidung jedes Bürgers, betonte er.
Die sogenannte Tracing-App alarmiert Nutzerinnen und Nutzern, wenn sie Erkrankten zu nahe gekommen sind. Sie soll damit helfen, die Covid-19-Pandemie einzudämmen. Dafür benutzt sie eine energiesparende Bluetooth-Variante, über die Daten nur in geringer Menge und Reichweite übertragen werden können. Die App erzeugt Zufallszahlen, sogenannte Bluetooth Beacons, und sendet diese aus. Das Gerät und die Person bleiben durch die Nutzung solcher Pseudonyme anonym.
Wenn zwei Geräte sich aus epidemiologischer Sicht über einen gewissen Zeitraum so nahe waren, dass eine Ansteckung der Nutzer möglich ist, wird die anonyme ID auf dem Smartphone gespeichert. Orts- oder Bewegungsdaten werden nicht erhoben. Hat sich ein User mit dem Coronavirus infiziert, bekommt er von einem Arzt oder Testzentrum einen QR-Code, um dies in die App einzutragen. Wer in den 14 Tagen zuvor mit einer positiv getesteten Person in näheren Kontakt kam, wird benachrichtigt.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag stehen unter anderem Innenminister Horst Seehofer (CSU), Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Rede und Antwort zu dem Thema. Auch Vertreter der Unternehmen Telekom und SAP sollen teilnehmen. Die Firmen haben die App umgesetzt.