Genf (epd). Das Hilfswerk UNHCR hat eine Untersuchung der mutmaßlichen Zurückweisungen von Flüchtlingen und Asylbewerbern durch Griechenland verlangt. Griechische Behörden schickten die Menschen in die Türkei zurück, teilte der Sprecher des UNHCR, Babar Baloch, am Freitag in Genf mit. Dabei habe es möglicherweise auch Zurückweisungen von Gruppen gegeben.
Das UNHCR habe die Zurückweisungen oder "Push-Backs" schon einige Male gegenüber der griechischen Regierung angesprochen. Die Menschen erreichten Griechenland auf dem Land- oder Seeweg. Seit März seien vermehrt Medienberichte und Aussagen direkt Betroffener registriert worden.
Der Sprecher betonte, dass jeder Asylbewerber einen Anspruch auf ein faires Verfahren habe. Im Zuge der Corona-Pandemie hatten Griechenland und andere europäische Staaten ihre Häfen und Grenzen geschlossen. Viele Menschen aus Krisenländern im Nahen Osten und Asien wie Syrien oder Afghanistan versuchen, über die Türkei nach Europa zu gelangen. In Europa versprechen sie sich ein Leben frei von Gewalt und Armut.