Berlin (epd). Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) unterstützt den Vorschlag der Grünen, den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz zu streichen. Als das Grundgesetz 1949 in Kraft getreten sei, habe der Ausdruck seine Berechtigung gehabt, "aber ich denke, wir sind heute in einer anderen Zeit und deswegen sollte dieser Begriff aus unserem Grundgesetz entfernt werden", sagte Lambrecht der Mediengruppe RTL Deutschland am Freitag. Die Ministerin verwies darauf, dass eine Grundgesetzänderung immer mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit verbunden ist, sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat. "Und ich denke, wenn sich alle einig sind, dass wir heute in einer anderen Zeit sind als die Mütter und Väter des Grundgesetzes, wir uns dennoch dem Kampf gegen den Rassismus verpflichtet fühlen, dann kann das sehr schnell gehen", fügte sie hinzu.
Artikel 3 des Grundgesetzes besagt, dass niemand "wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen" benachteiligt werden darf. Mit "Rasse" werde impliziert, dass es eine Unterteilung von Menschen in verschiedene Kategorien gebe, begründete der Grünen-Vorsitzende Anton Hofreiter den Vorstoß, den Begriff zu streichen.