Berlin, Düsseldorf (epd). Menschen in den Kohleregionen erleben nicht häufiger Phasen der Arbeitslosigkeit als Menschen im Bundesdurchschnitt. Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Kohleregionen in Ost- und Westdeutschland, wie aus einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin online veröffentlicht wurde. Untersucht wurden darin die vier Kohleregionen Ruhrgebiet, Saarland, Region Chemnitz und die Lausitz. Zuerst hatte die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Donnerstag) darüber berichtet.
Demnach gaben in einer repräsentativen Umfrage 22 Prozent der Befragten im Ruhrgebiet an, schon einmal arbeitslos gewesen zu sein. In der saarländischen Kohleregion waren es 25 Prozent. Im westdeutschen Durchschnitt liegt der Anteil derer, die schon einmal arbeitslos gewesen sind, der Studie zufolge dagegen bei 26 Prozent. In den beiden ostdeutschen Kohleregionen, in der Lausitz und in der Region Chemnitz, haben demnach mit 32 und 35 Prozent sogar deutlich weniger Menschen Arbeitslosigkeit erfahren als im ostdeutschen Durchschnitt, der bei 40 Prozent liege.
94 Prozent der vom Strukturwandel in den Kohleregionen betroffenen Menschen hätten eine neue Arbeit gefunden, heißt es in der Studie weiter. Nur ein kleiner Teil von ihnen musste für die neue Arbeit umziehen. 64 Prozent der Menschen in den Kohleregionen gaben zudem an, sie seien mit ihrer beruflichen Situation heute zufriedener als zuvor. Daraus folge aber nicht, dass der Ausstieg aus der Kohleförderung für die Menschen unproblematisch gewesen sei, heißt es in der Studie. Die Veränderungen würden als tiefgreifend empfunden.