Brüssel, Wien (epd). Die Kinderarmut in der EU ist erneut leicht zurückgegangen, trifft aber weiterhin rund jedes vierte Kind. Der Anteil der Minderjährigen, die ein Risiko von Armut oder sozialer Ausgrenzung haben, sank von 24,9 Prozent 2017 auf 24,3 Prozent 2018, wie die Europäische Grundrechteagentur (FRA) am Donnerstag in Wien in ihrem Jahresbericht 2020 mitteilte. "Das heißt, dass Kinder immer noch hungrig zu Bett gehen", erklärte die FRA.
Eine andere große Problematik bleibt der EU-Agentur zufolge der Umgang mit Migranten und Flüchtlingen. Gewalt gegenüber diesen Gruppen an den EU-Grenzen sowie die Inhaftierung unbegleiteter Minderjähriger ohne Betreuungsperson gehörten zu den Verletzungen der Grundrechte, die die EU-Staaten dringend abstellen müssten.
Mit Blick auf Menschen mit Behinderung kritisiert der Bericht die anhaltende Trennung von Nichtbehinderten beim Schulunterricht etwa in Belgien und Zypern. Die Grundrechteagentur ging ferner auf Künstliche Intelligenz (KI) ein. Die EU müsse sicherstellen, dass eine Regulierung von KI mit Folgenabschätzungen für die Grundrechte und unabhängigen Kontrollbehörden verbunden sei, hieß es.