Als unverrückbarer Grundsatz der Haushaltpolitik sei, dass finanziell wirksame Entscheidungen nicht isoliert gefällt würden, sagte Barzen. "Prioritäten und Posterioritäten entscheidet die Landeskirche deshalb erst inhaltlich und dann finanziell. Es gehe in den Diskussionen darum, "wo wir konkret Einschnitte machen werden, um an anderen Stellen stark zu bleiben beziehungsweise stärker zu werden".
Ein Maßnahmenkatalog, der spürbare Vorschläge für Einsparungen in den kommenden Jahren enthalte, werde sich an Erkenntnissen aus dem kirchlichen Reformprozess "Profil und Konzentration" (PuK) orientieren. Der schon weit vorgeplante Haushalt 2021 werde angepasst, soll aber keine drastischen Einschnitte enthalten, sagte Barzen.
Für millionenschwere Großprojekte der Landeskirche wie dem Bildungs-Campus in Nürnberg versprach Barzen einen "gewissenhaften Umgang mit den finanziellen Ressourcen, die die Mitglieder in Form von Steuergeldern der Landeskirche anvertrauen". Am Nürnberger Rathenauplatz hat die Landeskirche 2017 für 49 Millionen Euro einen Komplex gekauft, den man für rund 100 Millionen Euro zum einem Bildungszentrum umbauen will. Nach derzeitigem Kalkulationsstand werde der Campus Nürnberg langfristig kostengünstiger, als die bisherigen Gebäude der kirchlichen Bildungsstätten und Einrichtungen weiter zu nützen, erklärte der Finanzreferent. Man könne aber erst im Frühherbst abschätzen, "ob und inwieweit sich die Corona-Krise auf den Nürnberger Immobilienstandort auswirken wird".
Die Landeskirche plant im Jahr 2020 nach Angaben Barzens mit einem negativen Ergebnis von rund 131 Millionen Euro. 94 Millionen Euro Mindereinnahmen würden durch zurückgehende Kirchensteuern erwartet. 22,5 Millionen Euro werde die Minderung der Finanzerträge aus Wertpapieren betragen. Rund 30 Millionen Euro gehen in einen außerplanmäßigen kirchlichen Notfonds zur Bewältigung der Corona-Krise.