Berlin (epd). Zwei Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (65,8 Prozent) engagieren sich freiwillig in der Gesellschaft. Das geht aus einer Befragung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Allerdings gab ein knappes Drittel (31,8 Prozent) der 15- bis 27-Jährigen an, sich aus Unkenntnis nicht zu engagieren: Sie wüssten nicht, "welche Stärken sie in ein Engagement einbringen könnten". Zudem erreichten Informationen über Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren, junge Menschen häufig nicht, heißt es in der Studie.
Für die Umfrage im Rahmen des Programms "u_count" hatten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr in 34 regionalen Zukunftswerkstätten und 14 Jugendhearings insgesamt 1.187 Jugendliche und junge Erwachsene über ihr Verständnis von Engagement diskutiert. Kritisiert wird laut Umfrage "das teilweise negative Ansehen von freiwilligem Engagement". Gerade bei nicht engagierten Gleichaltrigen seien die Teilnehmenden "punktuell auf abweisende Reaktionen" gestoßen. Dies hätte sie dann abgehalten, ihr Engagement öffentlich zu kommunizieren.
Die Hälfte der jungen Menschen (51,5 Prozent) engagiert sich demnach ganz klassisch im Verein. Es sei aber "eine Tendenz zu selbstorganisiertem Engagement" etwa in Projektgruppen zu erkennen. Gefragt seien vor allem die Bereiche Schule, außerschulische Jugendarbeit sowie "Felder, in denen man andere unterstützt, wie etwa bei der Obdachlosenhilfe". Auch das Interesse am Umweltschutz sei groß, "vor allem bei den noch nicht Engagierten", hieß es.