Berlin (epd). Der Deutsche Musikrat und die Konferenz der Landesmusikräte haben erneut für soloselbständige Musikerinnen und Musiker eine pauschale monatliche Zahlung von mindestens 1.000 Euro gefordert. Weder die zu Beginn der Corona-Krise zur Verfügung gestellten Soforthilfen noch die Maßnahmen im Konjunkturprogramm "Neustart Kultur" seien aufgrund der Vergaberegeln für soloselbständige Kreativschaffende zu nutzen, hieß es in einem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten gemeinsamen Appell an Bund und Länder.
Vor allem selbstständige Musiker seien in hohem Maße von Einnahmeausfällen betroffen. Normalerweise würden sie in den Monaten seit dem Ausbruch der Krise im März über Ostern und in der anschließenden Saison der Sommer-Festivals einen wesentlichen Teil ihres Jahreseinkommens erwirtschaften, hieß es weiter. Bei einem laut Künstlersozialkasse durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen freiberuflicher Musikerinnen und Musiker von 14.628 Euro habe diese Berufsgruppe keinen Spielraum für Rücklagen. Zudem seien soloselbständige Musikerinnen und Musiker weit länger als andere Branchen von Honorareinbußen betroffen, da noch völlig unklar sei, wann das Konzertleben wieder aufgenommen werde.