Berlin (epd). Nach den Missbrauchsfällen von Münster hat sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) für hohe Strafen bei solchen Verbrechen ausgesprochen. "Kindesmissbrauch ist eine furchtbare Tat, für die bereits jetzt hohe Strafen verhängt werden können", sagte Giffey den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Wichtig ist, dass der Strafrahmen auch entsprechend am oberen Ende ausgeschöpft wird." Das Leid, das betroffenen Kindern angetan wird, sei unermesslich und belaste diese oft ein Leben lang.
Giffey mahnte zudem mehr Kapazitäten für die Ermittler und eine große öffentliche Aufmerksamkeit an. Es gehe darum, Anzeichen für Missbrauch früh wahrzunehmen und dann auch zu handeln und zu helfen. "Dafür braucht es ein Umfeld, das hinschaut, sowie Behörden und Gerichte, die Fälle von Kindesmissbrauch konsequent verfolgen und bestrafen und eng zusammenarbeiten."
Mit Festnahmen und Durchsuchungen in mehreren Bundesländern war die Polizei kürzlich gegen ein Netzwerk mit Zentrum in Münster vorgegangen, das für schweren sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie verantwortlich sein soll. Am vergangenen Samstag wurden elf Beschuldigte festgenommen. Sie sollen über Jahre hinweg Kinder missbraucht und die Taten gefilmt haben. Hauptbeschuldigter ist ein bereits mehrfach vorbestrafter 27-jähriger IT-Spezialist aus Münster.
epd fu