Berlin (epd). Bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes melden sich zunehmend Bürgerinnen und Bürger wegen rassistischer Diskriminierung. Dem Jahresbericht 2019 der Stelle zufolge wandten sich 1.176 Mal Menschen an die Beratung, weil sie sich im Arbeitsleben oder bei Alltagsgeschäften wegen ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert fühlten. Laut dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Bericht sind das zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Beschwerden wegen rassistischer Diskriminierung umfassen inzwischen ein Drittel aller Fälle und nehmen damit stärker zu als Beschwerden aus anderen Gründen. Noch 2016 lag ihr Anteil bei einem Viertel. Dem Jahresbericht zufolge hat die Antidiskriminierungsstelle 2019 insgesamt in 3.580 Fällen eine rechtliche Auskunft erteilt. Die Gesamtzahl der Beratungsanfragen stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp vier Prozent.
Nach den am häufigsten gestellten Anfragen wegen ethnischer Diskriminierung folgen Beschwerden aufgrund von Benachteiligungen wegen des Geschlechts, einer Behinderung, des Alters oder der Religion. An die 2006 eingerichtete Antidiskriminierungsstelle des Bundes können sich alle Bürgerinnen und Bürger wenden, die mit Diskriminierung konfrontiert werden. Die Fälle werden auf der Grundlage des Gleichbehandlungsgesetzes überprüft. Dabei geht es unter anderem um Jobsuche, Stellenausschreibungen, Arbeitsverhältnisse oder Wohnungssuche.