Washington (epd). Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat in Houston Angehörigen des in Polizeigewahrsam getöteten Afroamerikaners George Floyd persönlich sein Beileid ausgesprochen. Der Anwalt der Familie, Benjamin Crump, teilte auf Twitter mit, Biden habe bei der mehr als einstündigen Begegnung am Montag zugehört und das Leid geteilt. Dieses Mitgefühl habe "der trauernden Familie die Welt bedeutet".
Im Fernsehsender CBS sagte der frühere US-Vizepräsident Biden, es sei schwer zu trauern, erst recht in den Augen der Öffentlichkeit. In Ansprachen hat Biden zuvor betont, Floyds Tod sei ein Weckruf für die USA. Der 46-jährige Afroamerikaner war am 25. Mai in Minneapolis in Minnesota von einem weißen Polizisten getötet worden, der sein Knie minutenlang auf den Hals des in Handschellen am Boden liegenden Mannes gedrückt hatte.
Am Montag kamen im texanischen Houston Tausende Menschen zur Kirche "The Fountain of Praise", um am Sarg Abschied zu nehmen von Floyd, darunter Bürgermeister Sylvester Turner und Gouverneur Greg Abbott. Das Vorgehen gegen Floyd sei ein "entsetzlicher Fall von Polizeibrutalität", hat der republikanische Politiker gesagt.
Am Dienstag findet in der Kirche in Houston eine Trauerfeier für Floyd statt. Berichten zufolge wird Biden per Video-Übertragung eine Trauerrede halten. Floyds Leichnam soll nach dem Gottesdienst beigesetzt werden.
Floyd hat den Großteil seines Lebens in Houston verbracht. In seinen jungen Jahren war er lokal bekannt als Football- und Basketballspieler und als Rap-Künstler unter dem Namen Big Floyd. Laut Medienberichten kam er mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt. In den vergangenen Jahren habe er die christliche Missionsarbeit in Houston unterstützt, berichtete das evangelikale Magazin "Christianity Today".