Stralsund (epd). Nachdem sich ein Priester in Stralsund mit dem Corona-Virus infiziert hat, hat der Landkreis Vorpommern-Rügen für 350 Personen Quarantäne verhängt. Die Betroffenen hätten über Pfingsten an einem der vier Gottesdienste mit dem katholischen Priester in Stralsund und Grimmen teilgenommen, teilte der Landkreis am Samstag mit. Nach Laboruntersuchungen vom Freitag hatte sich die Zahl der Infizierten um sechs auf acht erhöht. Es sei bei den Tests festgestellt worden, dass auch Menschen infiziert wurden, die einen der Gottesdienste besucht, aber keinen unmittelbaren Kontakt mit dem Priester hatten, hieß es.
Möglicherweise wurde das Corona-Virus auch in einen weiteren Gottesdienst getragen. Wie das Erzbistum Berlin am Samstag mitteilte, sei nicht auszuschließen, dass auch bei der Verabschiedung eines zweiten Pfarrers am Pfingstmontag in Stralsund infizierte Personen anwesend waren. Alle Gottesdienstteilnehmer hätten sich freiwillig in Quarantäne begeben. Die Gemeinde in Stralsund und auch alle weiteren katholischen Gemeinden in Vorpommern haben ihre Gottesdienste vorerst abgesagt.
Nach Bekanntwerden der ersten Infektion wurden von 120 Menschen Abstriche vorgenommen und im Labor untersucht. Christen, die zu Pfingsten Gottesdienste der Gemeinde besucht hatten, sollten sich bei den zuständigen Gesundheitsämtern melden. Die insgesamt acht Infizierten kommen aus den Landkreisen Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte. Die Gemeinde St. Bernhard des betroffenen Priesters umfasst Rügen, Stralsund und Demmin.