Münster (epd). Wegen schweren sexuellen Missbrauchs hat die Polizei elf Beschuldigte aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Brandenburg festgenommen. Von ihnen sitzen Sieben in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft und Polizei Münster am Samstag mitteilten. Hauptbeschuldigter sei ein 27-jähriger Mann aus Münster, der bereits strafrechtlich bekannt sei. Als Opfer seien drei Kinder im Alter von fünf, zehn und zwölf Jahren ermittelt worden. Das Hauptopfer sei das Kind der Lebensgefährtin des 27-Jährigen, der den Angaben zufolge in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Coesfeld für die IT-Technik arbeitet. Gegen die Beschuldigten sei seit einigen Wochen wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern ermittelt worden.
In Keller des Hauptverdächtigen in Münster fand die Polizei einen professionell betriebenen Serverraum, wie der Münsteraner Kriminalhauptkommissar Joachim Poll mitteilte. Nach ersten Erkenntnisse hätten die Datenträger mit kinderpornografischen Aufnahmen mehr als 500 Terrabyte Datenvolumen. Die Datenträger seien hochprofessionell verschlüsselt worden. Die Ermittler hätten noch daher noch nicht alle Daten entschlüsseln können.
Der Hauptbeschuldigte soll gemeinsam mit weiteren Beschuldigten in einer Gartenlaube im Jahr 2010 mindestens zwei Kinder stundenlang missbraucht haben. Die Kinder seien offenbar betäubt worden, wie Poll erklärte. In einem Zwischendach der Gartenlaube seien eine Videoaufzeichnungsanlage sowie Festplatten gefunden worden. Der Hauptverdächtige war nach Polizeiangaben bereits Ende Mai festgenommen worden.