Berlin (epd). Jeder zehnte Bundesbürger (zehn Prozent) will sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. 67 Prozent der Deutschen bezeichnen es hingegen als "sicher" oder "wahrscheinlich", ein Impfangebot anzunehmen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) vorliegt. Das sei innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen der zweitniedrigste Wert.
Mit 58 Prozent ist den Daten zufolge nur die Impfbereitschaft in Frankreich noch geringer. Die Briten (78 Prozent) und Italiener (74 Prozent) sprachen sich deutlicher für diesen Schutz gegen das Coronavirus aus, sobald der Impfstoff vorliegt. Kantar-Politikforscher Torsten Schneider-Haase bezeichnete die geringe Impfbereitschaft in Deutschland als problematisch. "Hier schlägt die relativ hohe Zahl an Impfgegnern durch, was sich zum Beispiel auch im Fall von Masern beobachten lässt", sagte er den Funke-Zeitungen.
Zurückhaltend zeigten sich die Deutschen der Umfrage zufolge auch in der Frage, ob sie ihre Kinder impfen lassen würden. Lediglich 64 Prozent würden demnach ihre Töchter und Söhne "sicher" oder "wahrscheinlich" gegen das Coronavirus impfen lassen. Erneut lag nur Frankreich mit 56 Prozent hinter Deutschland in dieser Frage. Große Impfbereitschaft der Eltern gab es hingegen in Großbritannien (74 Prozent) und Japan (73 Prozent).
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte zwischen dem 26. Mai und dem 1. Juni in den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada jeweils mindestens 1.000 Menschen.