Proteste in den USA: Rheinischer Präses fordert Ende der Hassspirale

Düsseldorf (epd). Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat angesichts der Proteste gegen Rassismus in den USA zum Zusammenhalt aufgerufen. "Gottes große Menschheitsfamilie ist ein bunter Haufen", sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland in einem am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Video. Trotz der Unterschiede gehörten alle Menschen zusammen und hätten unterschiedslos die gleiche Würde.

Ihn beschäftige das Bild des US-Präsidenten Donald Trump, der sich inmitten der anhaltenden Proteste gegen tödliche Polizeigewalt und Rassismus vor einer Kirche mit hochgehaltener Bibel fotografieren ließ. "Ich wünsche mir viele Menschen, in den Vereinigten Staaten und bei uns, die die Bibel hochhalten", erklärte Rekowksi.

Die Bibel halte man aber hoch, indem "man einander achtet, indem man aufeinander zugeht, indem man Menschen, die anders sind, akzeptiert, ihnen die gleiche Würde zubilligt, die man selber hat, indem man Brücken baut", unterstrich der Theologe. Das geschehe nicht, indem man die Spirale des Hasses weiterdrehe oder unterscheide zwischen "Die" und "Wir".

Die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA waren nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd ausgebrochen. Der 46-Jährige war am Montag vergangener Woche nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben, nachdem ihm ein Polizist minutenlang sein Knie auf den Nacken gedrückt hatte. Seither kam es neben friedlichen Protesten auch zu Ausschreitungen in zahlreichen US-Städten.