Frankfurt a.M. (epd). Die Globale Impfallianz (Gavi) mit Sitz in Genf finanziert Schutzimpfungen von Kindern in armen Ländern. Gavi ist ein Zusammenschluss von Regierungen, Pharmakonzernen, privaten Gebern und Unicef, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank. Ziele sind, Impfstoffe kostengünstig zur Verfügung zu stellen und den Auf- und Ausbau von Gesundheitssystemen zu unterstützen. Gavi steht für "Global Alliance for Vaccines and Immunisation" und wurde im Jahr 2000 von dem Milliardär Bill Gates ins Leben gerufen. Gavi zufolge wurden seither rund 760 Millionen Jungen und Mädchen in Entwicklungsländern geimpft.
Die öffentlich-private Partnerschaft hat unter anderem den Ankauf von Impfstoffen gegen Ebola, Cholera, Hirnhautentzündung und Gelbfieber finanziert. In 69 Ländern hat Gavi die Stärkung von Gesundheitssystemen unterstützt, etwa den Aufbau von Kühlketten, die für Transport und Lagerung von Impfstoffen notwendig sind. Seit der Gründung haben Regierungen und private Geber knapp 21 Milliarden Dollar bereitgestellt. Deutschland förderte Gavi bisher mit insgesamt knapp 905 Millionen Dollar.
Die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung ist mit einem Sechstel des Budgets zweitgrößter Geber nach Großbritannien. Gavi wird von Geschäftsführer Seth Berkley geleitet. Im Aufsichtsrat sind unter Vorsitz der früheren nigerianischen Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala Bill Gates, Unternehmen, nichtstaatliche Organisationen, Regierungen von Industrie- und Entwicklungsländern sowie Unicef, Weltbank und WHO vertreten.
Kritik gibt es, weil Gavi marktwirtschaftliche Ansätze unter Einbeziehung privater Geber und gewinnorientierter Unternehmen verfolgt. So entscheiden Pharmakonzerne darüber mit, wie viel die Impfallianz und die Länder pro Impfdosis zahlen. Gavi verteidigt das Vorgehen damit, dass so die effizienteste Lösung gefunden wird. Die Impfallianz garantiert der Industrie hohe Abnahmemengen und handelt dadurch günstige Preise aus.