Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat den von der Regierungskoalition geplanten einmaligen Kinderbonus in Höhe von 300 Euro verteidigt. "Der Kinderbonus soll die Konjunktur ankurbeln", sagte Giffey der "Berliner Zeitung" (Donnerstag). "Und ich glaube, dass die Mehrheit der Familien dieses zusätzliche Geld gut gebrauchen kann." Aber natürlich sei der Kinderbonus kein Ersatz für eine verlässliche Kinderbetreuung.
Kritik an der Zahlung kommt etwa vom Sozialverbands VdK. Dessen Präsidentin Verena Bentele erklärte, der Kinderbonus werde "verbrennen wie ein Strohfeuer". Viel zielgenauer wäre es, nur arme und bedürftige Familien zu unterstützen, sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Wer echte finanzielle Sorgen habe, "dem helfen 300 Euro gar nichts", sagte die VdK-Chefin.
Der Kinderbonus ist Teil des am Mittwochabend von CDU, SPD und CSU beschlossenen Konjunkturpaketes. Er soll den Angaben zufolge mit dem Kinderfreibetrag verrechnet, aber nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden. Der Bonus werde damit auf Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen beschränkt, sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.