Frankfurt a.M., Wien (epd). Die SOS-Kinderdörfer warnen vor langfristigen drastischen Verschlechterungen für Kinder weltweit durch die Corona-Pandemie. Zu befürchten seien eine Zunahme von Armut und Gewalt sowie Rückschritte bei der Bildung und der medizinischen Versorgung, erklärte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Wien. Das Erreichen der UN-Entwicklungsziele bis 2030 werde unmöglich sein. Nach der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung sollen bis 2030 unter anderem Armut und soziale Ungleichheit beseitigt werden.
"Die Corona-Krise macht mühsam errungene Erfolge zunichte, und vor allem Kinder und Familien, die bereits vor der Pandemie benachteiligt waren, werden die größten Verlierer sein", sagte Luciana Dabramo, Nothilfekoordinatorin der SOS-Kinderdörfer weltweit. Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise würden vermutlich Millionen weitere Kinder und Familien mittellos werden. Zudem sei damit zu rechnen, dass die Überlastung der Krankenhäuser in Kombination mit der zunehmenden Armut zu einem Anstieg der Kindersterblichkeit führen werde. Neben der häuslichen Gewalt drohten auch ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsehen zuzunehmen.