Frankfurt a.M., Bangkok (epd). Wegen der Corona-Pandemie haben 13 UN-Organisationen im Raum Asien-Pazifik dazu aufgerufen, Gefangenenlager und sogenannte "Rehabilitationszentren" für Drogenabhängige und andere Insassen dauerhaft zu schließen. Stattdessen müssten die Regierungen angemessene und dezentrale Einrichtungen für die gesundheitliche Versorgung schaffen, forderten die Organisationen am Montag. Unterzeichnet wurde die gemeinsame Erklärung unter anderem von den regionalen Vertretungen des UN-Entwicklungsprogramms, des UN-Kinderhilfswerks, von Unaids und der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
In den überfüllten Straflagern und "Rehabilitationszentren" seien die Menschen neben Covid-19 zudem verstärkt Risiken anderer ansteckender Krankheiten wie HIV oder Tuberkulose ausgesetzt. Einen Zugang zu medizinischer Versorgung gebe es kaum oder gar nicht. Hinzu kämen Gewalt, Zwangsarbeit und unzureichende Ernährung, heißt es in der Erklärung.
Unter den Insassen seien auch Sexarbeiterinnen oder Kinder, die Opfer sexueller Ausbeutung wurden. Viele säßen ohne ordentliche Gerichtsverfahren oder rechtlichen Beistand ein, kritisierten die UN-Vertreter. Hilfe für die Betroffenen müsse sich stattdessen an internationalen Richtlinien für die Behandlung von Drogenabhängigen und den Menschenrechte orientieren.