Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appelliert an die Menschen im Land, trotz Lockerungen der Corona-Beschränkungen vernünftig zu bleiben. Er plädiere weiterhin dafür, dass sich die Menschen an die Hygieneregeln halten, sagte Steinmeier am Freitag vor Journalisten in Berlin. "Selbstverständlich sind anderthalb Meter Abstand und die Gesichtsmaske lästig, das weiß ich auch. Aber gerade jetzt, wo wir so weit gekommen sind und es miteinander geschafft haben, die Infektionskurve abzuflachen, sollten wir jetzt nicht undiszipliniert werden, sondern Stück für Stück die Lockerungen vornehmen", betonte der Bundespräsident.
Es müsse Acht gegeben werden, nicht in einen Wettbewerb eintreten, der möglicherweise die Vernunft beiseite schiebe, die bisher miteinander gezeigt worden sei. Im Land sei in den vergangenen Wochen Großartiges geleistet worden: "Wir haben eine gute medizinische Versorgung und eine neugierige ehrgeizige Wissenschaft erlebt, vor allem konnten wir uns auf eine große Mehrheit von Menschen im Land stützen, die eingesehen hat, das Vorsicht geboten ist und das Regeln eingehalten werden müssen", sagte Steinmeier.
In den ersten Wochen der Corona-Krise seien viele Entscheidungen auch von Angst getrieben gewesen, weil niemand gewusst habe, was möglicherweise passieren werde. Deswegen seien Kontaktverbote zum Teil strikt durchgesetzt worden bis dahin, dass Reisen selbst innerhalb des Landes nicht möglich waren. "Nach meinen Eindruck haben wir in den entscheidenden Wochen aber auf viel Vernunft vertrauen können", betonte der Bundespräsident.