Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Nachbarschaftsinitiativen und -hilfen in der Corona-Pandemie gewürdigt. Gerade in den vergangenen Wochen habe sich gezeigt, wie wichtig gelebte Nachbarschaft sei, sagte Steinmeier anlässlich des "Tags der Nachbarn" am Freitag in Berlin. Es gebe viele Menschen, die "über den Tellerrand hinausschauen" und sich um Menschen kümmerten, die auf Hilfe angewiesen seien.
Steinmeier traf sich mit dem Geschäftsführer der nebenan.de-Stiftung, Sebastian Gallander, und in der Nachbarschaftshilfe Engagierten im Berliner Hansaviertel und in Berlin-Staaken. Sie kümmern sich um ältere Nachbarn und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Er wolle "Danke sagen, bei Menschen, die im Kleinen Großes geleistet haben", indem sie beim Einkauf halfen, den Hund ausgeführt, bei Schulaufgaben geholfen oder vor den Balkonen Konzerte gegeben haben, sagte der Bundespräsident: "Alles das hat, das dürfen wir überhaupt nicht unterschätzen, vielen die schwierige Zeit in den vergangenen acht Wochen zumindest etwas erträglicher gemacht."
Dies zeige auch, "Abstand halten bedeutet nicht, Nähe zu verlieren". Vielleicht gelinge es so, in den Nachbarschaften eine neue Nähe aufzubauen, die es vor Corona-Zeiten so gar nicht gegeben habe, sagte der Bundespräsident. Er hoffe, dass viel von der nachbarschaftlichen Solidarität der vergangenen Wochen "hinübergerettet wird in die Zeit nach Corona": "Wir sind dafür nicht nur dankbar, sondern wir sind auch hier, um Vorbilder zu zeigen, an denen sich andere ein Beispiel nehmen können."