Gütersloh (epd). Europäer bewerten laut einer Studie ihre persönliche Zukunft positiv, sehen die Perspektive ihres Landes jedoch eher pessimistisch. 58 Prozent der Befragten in 27 EU-Ländern sehen ihre persönliche Zukunft optimistisch, die Zukunft des eigenen Landes jedoch negativ, wie aus einer am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. In Deutschland blicken demnach zwei von drei Bundesbürgern (65 Prozent) optimistisch auf die eigene Zukunft. Weniger als jeder zweite Deutsche (44 Prozent) bewertet die Zukunft des eigenen Landes positiv.
Jüngere Menschen bis 35 Jahren blicken der Studie zufolge deutlich positiver auf ihr Land als Menschen über 46 Jahren. Auch Studierende sind mit Blick auf die eigene Zukunft und die des Landes positiver eingestellt. Unabhängig von allen Altersgruppen betrachten Menschen mit einem hohen Bildungsniveau ihr eigenes Leben optimistischer, das eigene Land aber pessimistisch, wie es in der Studie heißt. Frauen sehen ihr eigenes Leben mehrheitlich positiv, zugleich beurteilen sie die Zukunft des eigenen Landes pessimistischer als Männer.
Ein besonders hohes Maß an persönlichem und gesellschaftlichem Pessimismus herrscht der Umfrage zufolge unter Anhängern von rechtspopulistischen Parteien und arbeitslosen Menschen. In Deutschland sehen Anhänger der AfD zu 90 Prozent die Zukunft des Landes negativ, in die eigene Zukunft blicken 66 Prozent pessimistisch.
Für die repräsentative Studie wurden im Dezember 2019 in der gesamten EU mehr als 12.930 Menschen von dem Berliner Marktforschungsunternehmen Dalia Research befragt. Bei der Studie "eupinions" der Bertelsmann Stiftung werden regelmäßig Einschätzungen zu europäischen Themen unter Bürgern der EU-Mitgliedsstaaten gesammelt.