Brüssel (epd). Zum Auftakt der internationalen Geberkonferenz für venezolanische Flüchtlinge und Migranten hat UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi die Weltgemeinschaft zu verstärkter Hilfe aufgefordert. Die Länder, in denen die Venezolaner Zuflucht gefunden hätten, hätten diese Verantwortung zu lange mit nur wenig Unterstützung von außen geschultert, erklärte Grandi in der online abgehaltenen Veranstaltung am Dienstag.
Die Konferenz wird von der EU und Spanien organisiert und vom UNHCR sowie der Internationalen Organisation für Migration unterstützt. Ziel sind Hilfszusagen in nicht bezifferter Höhe, die den wegen der langandauernden Krise in ihrem Heimatland geflohenen Venezolanern sowie den sie aufnehmenden Gemeinschaften in den Nachbarländern zugutekommen sollen.
Grandi machte in seinem Statement darauf aufmerksam, wie die Corona-Krise die Situation der Flüchtlinge und Migranten noch verschärft habe. Für die Gesundheit notwendige Maßnahmen hätten viele Venezolaner in den Gastländern "in eine Spirale von Armut und Verzweiflung" gedrängt, sagte der Flüchtlingshochkommissar. Gerade Menschen, die im informellen Sektor Arbeit gefunden hatten, hätten ihre Jobs verloren und nun kein Geld für Miete, Essen oder Medizin.