Würzburg (epd). Im Würzburger Logopäden-Prozess hat das Landgericht Würzburg am Montag den Logopäden Oliver H. wegen 64-fachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und vier Monaten verurteilt. Es verhängte gegen den 38-Jährigen ein lebenslanges Berufsverbot. Der Richter blieb damit unter dem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft, die 13 Jahre und neun Monate Freiheitsstrafe und ein lebenslanges Berufsverbot gefordert hatte. Die Verteidigung hielt in ihren Plädoyers eine Gesamtfreiheitsstrafe von neun Jahren und acht Monaten für angemessen. Sie plädierte gegen ein Berufsverbot.
Der geständige Mann stand seit Anfang März vor Gericht. Die Taten hat er laut der Ermittlungen zwischen 2012 und 2019 begangen. Er hatte sich unter anderem in zwei evangelischen Kitas an sieben teils schwerbehinderten Jungen zwischen zwei und sechs Jahren vergangen. Von seinen Taten fertigte Tausende Dateien pornografischer Bilder und Videos an, die er über das sogenannte Darknet verbreitete. Infolge der Ermittlungen haben die Behörden weitere Tatverdächtige in ganz Europa ausfindig gemacht.