Düsseldorf (epd). Das nordrhein-westfälische Justizministerium hat ein Pilotprojekt für den Einsatz von Telemedizin in einigen Haftanstalten des Landes gestartet. Das Projekt läuft zunächst für 18 Monate in sieben der insgesamt 36 Justizvollzugsanstalten des Landes, wie Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Montag in Düsseldorf sagte. Bei einem Erfolg soll die Telemedizin dann in allen Haftanstalten in NRW eingeführt werde. Andere Bundesländer wie Niedersachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein testen bereits seit einiger Zeit die Telemedizin auf ihre Tauglichkeit für Gefängnisse.
Biesenbach sagte, er verspreche sich bessere, schnellere und preiswertere Untersuchungen und Behandlungen der Häftlinge. Auch die Frage der Sicherung der Gefangenen bei Arztbesuchen außerhalb der Haftanstalten spiele eine Rolle. Bislang müssen Häftlinge bei Arztbesuchen außerhalb der Haftanstalten stets von zwei Mitarbeitern der JVA begleitet werden. Die telemedizinische Behandlung reagiere auch auf Herausforderungen durch die aktuelle Corona-Pandemie, da niemand der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt sei, betonte der Minister.