Berlin (epd). In zahlreichen deutschen Städten ist es am Samstag wieder zu Protesten gegen die Corona-Verordnungen sowie Gegendemonstrationen gekommen. Allein in Berlin gab es 30 angemeldete Versammlungen mit Corona-Bezug, wie die Polizei mitteilte, die in der Hauptstadt mit 1.100 Beamten im Einsatz war. Demonstrationen fanden unter anderem auch in Hamburg, Frankfurt, Köln, Essen, Bochum, Leverkusen, Braunschweig und Augsburg statt. In München wurden Kundgebungen wegen eines Unwetters abgesagt.
Bei einer Protestaktion am Großen Stern in Berlin waren laut Medienberichten und Polizei zahlreiche Anhänger der Reichsbürger- und Gelbwesten-Bewegung dabei. Die Polizei beendete die Veranstaltung vorzeitig, weil sich zu viele Menschen an der Demonstration beteiligten. In Berlin sind derzeit nur bis zu 50 Teilnehmer je Demonstration erlaubt.
Wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz wurden am Großen Stern von zahlreichen Demonstranten die Personalien aufgenommen. Laut Berliner Bündnis gegen Rechts sind auf den Veranstaltungen gegen die Corona-Verordnungen eindeutig auch rechte Gruppierungen, Parteien und Organisationen vertreten.
In Hamburg versammelten sich unter anderem mehrere hundert Gegner der Corona-Maßnahmen vor dem Michel. Dort seien mehrere Teilnehmer von der Polizei ermahnt worden, weil sie ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs gewesen seien, sagte eine Sprecherin. Einige nicht angemeldete Gegen-Aktionen seien aufgelöst worden. Insgesamt sprach die Polizei am Nachmittag von einer unübersichtlichen, aber ruhigen Lage.
In Bayern gingen wegen Regens nur wenige Demonstranten auf die Straße. In Nürnberg waren bei einer Aktion gegen Grundrechteeinschränkungen laut Polizei "nicht annähernd" so viele Teilnehmer anwesend wie die 500 angekündigten.