Düsseldorf (epd). Nordrhein-Westfalen startet eine länderübergreifende Initiative zur Bekämpfung sexueller Ausbeutung durch die sogenannte Loverboy-Methode. "Das Problem ist größer als gedacht", sagte Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstag). "Wir brauchen dringend einen bundesweiten Ansatz." Als Loverboys werden Zuhälter bezeichnet, die jungen Frauen ein Liebesverhältnis vorspielen und sie dann zur Prostitution zwingen.
Scharrenbach will das Thema auf der nächsten Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister der 16 Bundesländer ansprechen und eine Dunkelfeldstudie auf den Weg bringen. "Wir wissen noch zu wenig darüber, wie die Täter genau vorgehen, wie hoch die Dunkelziffer ist und in welchen Fällen die meist jungen Frauen zur Polizei gehen und in welchen nicht", sagte sie der Zeitung. Frühere Studien deuteten darauf hin, dass Scham dabei eine große Rolle spiele.
"Die Bundesländer müssen dringend mehr zur Prävention tun und die jungen Frauen für das Thema stärker sensibilisieren", fordert die CDU-Politikerin. Viele junge Frauen würden über soziale Netzwerke angesprochen, die Digitalisierung mache aber an den Ländergrenzen nicht halt.