Zossen/Prenzlau (epd). Ein vermutlich mehrere tausend Jahre altes Frauenskelett ist bei Grabungen in der Uckermark gefunden worden. Die Überreste der Frau könnten laut Arbeitshypothese eines Archäologen etwa 4.500 Jahre alt sein, sagte Christof Krauskopf vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Demnach könnte die Bestattung etwa zwischen 2.200 und 2.500 vor Christus stattgefunden haben. Die genaue Datierung sei aber noch unklar und könne erst nach weiteren Untersuchungen eingegrenzt werden.
Gefunden wurde das Skelett bei Grabungen für eine Windkraftanlage bei Bietikow. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" über den spektakulären Fund der beiden Archäologen Christoph Rzegotta und Philipp Roskoschinski berichtet. Krauskopf sagte, es handele sich in jedem Fall um eine ungewöhnliche Bestattungsform. Die Frau sei in sogenannter Hockerstellung in einer Siedlungsgrube beigesetzt, nicht auf einem Friedhof. Mit etwas Glück lasse sich bei den weiteren Untersuchungen auch die Todesursache feststellen. Weitere Grabbeigaben seien nicht gefunden worden.
Archäologe Roskoschinski (42) aus Panketal, der das Skelett mit seiner Firma Archaeros - Archäologische Beratung und Projektausführung ausgegraben hatte, sagte dem epd: "Ich habe noch nie eine Hockerbestattung gefunden." Nun müssten aber die weiteren, anthropologischen Untersuchungen abgewartet werden. Diese werden nach seinen Worten etwa drei bis vier Monate Zeit in Anspruch nehmen. Das Alter des Skelettes könne dabei genauer festgestellt und gegebenenfalls auch korrigiert werden.