Freiburg (epd). Die Deutschen haben laut einer Umfrage eine klare Vorstellung davon, wer für die Kosten der Corona-Pandemie aufkommen soll. 51 Prozent halten eine Vermögensabgabe für Reiche für sehr sinnvoll, weitere 30 Prozent halten sie für teilweise sinnvoll, teilte die Universität Freiburg am Dienstag mit. Dagegen halten nur knapp drei Prozent generelle Steuererhöhungen für sehr sinnvoll.
Für die Umfrage haben Forscher der Universitäten Freiburg, Stuttgart und München vom 7. bis zum 17. Mai 2020 über 7.800 Personen in Deutschland zu ihren Erfahrungen und Einstellungen in der Corona-Pandemie online befragt.
Insgesamt gibt es laut den Wissenschaftlern ein hohes Vertrauen in die Gesundheitsmaßnahmen des Bundes und der Länder. Über 60 Prozent der Befragten halten diese für geeignet, um die gesundheitlichen Folgen in den Griff zu bekommen, heißt es in der Mitteilung. Deutlich skeptischer sind die Deutschen bei der Rettung der Wirtschaft: Nur knapp 35 Prozent sind davon überzeugt, dass die derzeitigen Maßnahmen reichen, die wirtschaftlichen Folgen zu stabilisieren.
Dabei zeigte sich auch, dass sich die gefühlte und die tatsächliche Belastung sehr unterscheiden. So geben den Angaben zufolge Menschen aus Baden-Württemberg und Bayern an, sich eher weniger stark belastet zu fühlen - obwohl beide Länder am stärksten von hohen Ansteckungszahlen und Todesfällen betroffen sind. Befragte aus den Regionen Chemnitz, Sachsen-Anhalt oder Dresden fühlen sich hingegen besonders stark belastet, auch wenn es dort beispielsweise deutlich weniger Corona-Fälle als im Süden gibt. Am entspanntesten sind den Angaben zufolge die Norddeutschen.