Hamburg (epd). Das Hamburger Umweltinstitut fordert, dass gebrauchte Corona-Masken in biologische Kreisläufe zurückgehen müssten. Statt ein neues Abfallproblem zu schaffen, sollten an Atemschutzmasken entsprechende Umweltauflagen gestellt werden, sagte Institutsleiter Michael Braungart am Dienstag in Hamburg. "Es kann nicht sein, dass die Atemschutzmasken jetzt ein gigantisches Müllproblem verursachen, wo es doch möglich ist, perfekt biologisch abbaubare Materialien zu verwenden."
Der vom Wirtschaftsministerium errechnete Bedarf von bis zu zwölf Milliarden Atemschutzmasken pro Jahr sowie der hohe Verbrauch an Einmalhandschuhen und anderer Schutzkleidung werde für ein Abfallaufkommen von etwa 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr sorgen. Das wären etwa sieben Prozent der gesamten Hausmüllmenge Deutschlands, die zusätzlich entstehen würden.
Abbaubare Masken könnten nach ihrer Nutzung sogar nützlich für die Umwelt sein, ohne dabei an Schutzwirkung einzubüßen, sagte Braungart. So könnte etwa nach entsprechender Aufbereitung Pflanzvlies entstehen, das den Pestizid- und Bewässerungseinsatz senkt. Das 1989 gegründete Hamburger Umweltinstitut ist ein gemeinnütziger Verein zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Umweltthemen.