Brüssel (epd). Die EU-Kommission hat die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, mehr für die Opfer von Straftaten zu tun. Ein neuer Bericht zeige, dass die Mitgliedstaaten die in europäischen Vorschriften verbrieften Rechte von Kriminalitätsopfern noch nicht voll umsetzten, erklärte die Kommission am Montag in Brüssel.
Die Vorschriften sehen beispielsweise vor, dass Opfer in für sie verständlicher Weise von den Behörden informiert werden, was die Berücksichtigung von Behinderungen einschließt. Zudem haben sie Recht auf Zugang zu Unterstützungsdiensten, die sie beispielsweise psychologisch beraten, und auf Prozesskostenhilfe, wenn sie in Strafverfahren als Zeuge auftreten.
Der Bericht bemängelt unter anderem, dass verschiedene Mitgliedstaaten die Kommunikation mit den Opfern in verständlicher Sprache noch nicht sichergestellt hätten. Ein anderer Kritikpunkt lautet, dass in mehreren Ländern der Begriff des "Opfers" nicht umfassend oder genau genug gefasst sei. Dadurch seien Familienangehörige eines verstorbenen Opfers in ihren Rechten eingeschränkt, weil sie nach EU-Gesetz ebenfalls als Opfer gelten.