Genf (epd). Chinas Präsident Xi Jinping hat sein Land gegen Vorwürfe in der Corona-Pandemie verteidigt. China habe mit Offenheit und Transparenz auf den Ausbruch reagiert und die internationale Gemeinschaft so früh wie möglich informiert, betonte Xi auf der ersten Online-Weltgesundheitsversammlung am Montag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf organisierte das Jahrestreffen ihrer 194 Mitgliedsländer.
China habe rechtzeitig Daten des Erregers weitergeleitet, betonte Xi. Damit reagierte Xi auf die Kritik vor allem aus den USA, die China eine Vertuschung des Ausbruches vorwerfen. Ende 2019 waren die ersten Fälle der Atemwegskrankheit in China aufgetreten, die später den Namen Covid-19 erhielt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte die Hoffnung, dass die Welt die Pandemie überwinden könne.
UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte die fehlende Einheit der Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie scharf. Die Länder hätten oft sich widersprechende Strategien gegen das Corona-Virus eingeschlagen, und die Welt zahle jetzt einen hohen Preis, betonte Guterres.
Guterres hielt fest, dass viele Länder die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ignoriert hätten. Als Konsequenz habe sich das Virus um die ganze Welt verbreitet. Vor Guterres hatte die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga eine gründliche und kritische Untersuchung der Krise gefordert. Sie forderte eine bessere finanzielle Ausstattung der WHO.
Die WHO veranstaltete das Jahrestreffen aufgrund der Reisebeschränkungen und des Infektionsrisikos mit dem Corina-Erreger via Internet. Die Dauer der Weltgesundheitsversammlung wurde auf zwei Tage verkürzt.
Die US-Regierung - der größte Beitragszahler der WHO - wirft der UN-Organisation vor, sich zum Sprachrohr Chinas gemacht und bei der Verschleierung des Ausbruchs geholfen zu haben. Die USA setzten die Zahlungen an die WHO aus.